Im Bus von Sámara nach Nicoya für 1450 Colones sitzen wir auf dem Boden, weil der Bus ansonsten voll ist. Macht nichts, kennt man ja schon von hier. Auch, dass die Haltestellen nur kurz ausgerufen werden oder Leute mitten auf der Straße zusteigen. Für mich langsam völlig normal, muss ich es doch niederschreiben, weil es einfach so ulkig ist.
Stellt euch nur mal vor, ihr steht irgendwo zwischen Kiel und Hamburg oder sonst irgendwo an der Bundesstraße und winkt wie ein Verrückter, sobald ein Bus vorbeiholpert. Ok, der erste Irrtum ist schon mal das Holpern. Das tun Busse in Deutschland nicht unbedingt.
Und noch verrückter als das Winken: Der Bus hält für euch an.
Eben. Normaler Wahnsinn hier!
Und noch verrückter als das Winken: Der Bus hält für euch an.
Eben. Normaler Wahnsinn hier!
Eine Busfahrt, die ist lustig...
Wieder zurück auf den Boden der Tatsachen oder besser: auf die Stahlplatte im Bus auf der ich sitze. Ist leicht ungemütlich weil mein Hinterteil vom surfboardausharren und aufdienächstewellewarten leicht malträtiert ist. Aber von nix kommt nix und vorwärts würde es auch nicht gehen.
Die Menschen um mich herum gucken müde aber trotzdem freundlich. In Deutschland würde um diese Zeit jeder in sein doofes Smartphone starren und grimmig glotzen. Hier wird geschnattert , gedöst, gelacht.
Die Menschen um mich herum gucken müde aber trotzdem freundlich. In Deutschland würde um diese Zeit jeder in sein doofes Smartphone starren und grimmig glotzen. Hier wird geschnattert , gedöst, gelacht.
In Nicoya frage ich den ersten Tico nach dem Weg und zum Glück ist mein Spanisch inzwischen so gefestigt, dass ich alles verstehe. Nach 5 Minuten Fußmarsch sind wir an der richtigen Haltestelle, für die Busse nach Santa Cruz. In einem geräumigen aber uralten Bus finden wir für 375 Colones einen Platz und kleben bald schwitzend mit allem, was unterhalb des Endes der Jeansshorts ist, auf den Ledersitzen fest. Wer hat sich das eigentlich ausgedacht? Die Fahrt führt durch kleine Dörfer und ich frage mich, woher ich weiß, wann wir aussteigen müssen. Währenddessen steigen Leute zu und aus, ohne Haltestellen, ohne sichtbare Kennzeichnung. Wird schon seine Richtigkeit haben.
Berührungsangst ist ein Wort, das im spanischen Wortschatz keine Übersetzung findet, denke ich, während die Doña im Gang neben mir ihre Brüste an mein Gesicht quetscht, weil sie sich am Sitz vor und hinter mir festhält. Dabei muss ich schmunzeln, denn so etwas würde mir in Deutschland wohl unangenehm werden, hier nehme ich es mit einer ordentlichen Portion Humor.
Berührungsangst ist ein Wort, das im spanischen Wortschatz keine Übersetzung findet, denke ich, während die Doña im Gang neben mir ihre Brüste an mein Gesicht quetscht, weil sie sich am Sitz vor und hinter mir festhält. Dabei muss ich schmunzeln, denn so etwas würde mir in Deutschland wohl unangenehm werden, hier nehme ich es mit einer ordentlichen Portion Humor.
Von der Kunst, neue Freunde zu finden
In Santa Cruz scheucht der Busfahrer uns dann tatsächlich persönlich im letzten Moment raus, bevor wir die richtige Haltstelle verpassen. Und dann sitzen wir da an der Straße, mit uns alte Männer in Cordhosen, Frauen mit Einkäufen , und alle wollen sie helfen, wir sind ihr erklärtes Projekt, das an den richtigen Ort gebracht werden soll.
Eine kompakte Señora beginnt ein Gespräch, erklärt mir, welchen Bus wir als nächstes nehmen müssen und irgendwie ganz nebenbei auch noch, dass sie selbst mal eine Deutsche kennen gelernt hat, in Nicoya an der Schule, Schüleraustausch. Maren hieß die und die beiden wurden dicke Freundinnen. Jetzt ist Maren allerdings wieder weit weg, in Deutschland. Eine Freundin ist sie aber noch immer, das ist ja wohl klar!
Weil es so heiß ist, leidet sie mit mir und wir jammern zusammen über die Hitze, bis sie plötzlich anfängt in ihrer Damenhandtasche zu kramen und schließlich eine neue Packung kleiner Gesichtshandtücher hervor zieht. Mir schenkt sie ein rosanes, sie selbst nimmt ein grünes und fährt sich damit über das Gesicht. Auch ich wische mir den Schweiß damit weg und grinse sie an. Sie lacht zurück. Das Tuch soll mich an sie erinnern, sagt sie. Jetzt sind auch wir Freundinnen.
Eine kompakte Señora beginnt ein Gespräch, erklärt mir, welchen Bus wir als nächstes nehmen müssen und irgendwie ganz nebenbei auch noch, dass sie selbst mal eine Deutsche kennen gelernt hat, in Nicoya an der Schule, Schüleraustausch. Maren hieß die und die beiden wurden dicke Freundinnen. Jetzt ist Maren allerdings wieder weit weg, in Deutschland. Eine Freundin ist sie aber noch immer, das ist ja wohl klar!
Weil es so heiß ist, leidet sie mit mir und wir jammern zusammen über die Hitze, bis sie plötzlich anfängt in ihrer Damenhandtasche zu kramen und schließlich eine neue Packung kleiner Gesichtshandtücher hervor zieht. Mir schenkt sie ein rosanes, sie selbst nimmt ein grünes und fährt sich damit über das Gesicht. Auch ich wische mir den Schweiß damit weg und grinse sie an. Sie lacht zurück. Das Tuch soll mich an sie erinnern, sagt sie. Jetzt sind auch wir Freundinnen.
Die letzten Meter nach Brasilito
Der Bus nach Brasilito kommt kurz nachdem sie sich eine Mitfahrgelegenheit nach Tamarindo organisiert hat. Es ist üblich, dass Leute, die Platz im Auto haben, kurz an der Bushaltestelle halten, ihr Ziel ausrufen und fragen, ob jemand mitkommt!
Wir nehmen den Bus für 1300 Colones, kein Auto hält auf dem Weg nach Brasilito.
Beim Einstieg nenne ich einfach direkt das Ziel, der Busfahrer sagt dann Bescheid, wenn man aussteigen muss.
Wir nehmen den Bus für 1300 Colones, kein Auto hält auf dem Weg nach Brasilito.
Beim Einstieg nenne ich einfach direkt das Ziel, der Busfahrer sagt dann Bescheid, wenn man aussteigen muss.
Brasilito ist ein kleiner Ort mit einem wahrlich hässlichen Strand im Gegensatz zu den anderen, die ich bisher gesehen habe. Es lohnt sich also, den kurzen Fußweg zum Playa Conchal zu wählen, der aus vielen weißen kleinen Muschelstücken besteht. Vor Ort gab es erfrischendes Meerwasser, rhythmische Musik von den Nachbarn und von denselben das Angebot, zum Grillen zu bleiben. Unbegreifliche Gastfreundschaft, riesengroß und hier völlig normal. Mit diesem Gefühl beende ich meinen Ausflug nach Brasilito und ziehe weiter zu einem ganz anderen Ort: dem Nebelwald Monteverde.
- Unterkunft Brasilito: Wir haben zu spät gebucht, weswegen nicht mehr so viel frei war. Wir haben dann in den Cabinas Tropicales geschlafen, für knapp 28 Euro die Nacht die teuerste Unterkunft seit langem. Dafür aber mit sehr netter Gastgeberin aus Amerika und kleinen, saubern Zimmern mit eigenem Bad, Kühlschrank und AC.
- Essen kann man hervorragend im Soda Brasilito, unten am Fussballplatz!
Von Brasilito nach Monteverde
Das war letzten Endes einfacher als gedacht. Der Bus den ich mit viel Ach und Krach aus den Tiefen der costa ricanischen Busfahrpläne gekramt hatte und der nur 3 Umstiege beinhaltete, fuhr doch direkt vor meiner Nase ab. Ich war kurz irritiert, überfordert und bin dann für 4000 Colones in einem Bus gelandet, der nach San Jose fährt. Nach circa 3-4 h lässt uns der Busfahrer, der weiß, wohin die Reise geht, in La Irma raus. Das ist schon wirklich nahe an Monteverde.
Den Rest haben wir per Ride nach Juntas und von dort aus weiter gestemmt und schließlich sind wir in Monteverde angekommen! Es gibt aber auch die Möglichkeit den Bus zu nehmen:)
Den Rest haben wir per Ride nach Juntas und von dort aus weiter gestemmt und schließlich sind wir in Monteverde angekommen! Es gibt aber auch die Möglichkeit den Bus zu nehmen:)