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[Wanderlust] Costa Rica II Sámara

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Der Ventilator brummt, die Hitze setzt sich langsam in jede Ecke, dabei ist es noch früh am Morgen. Morgen, und der Kaffee ist tiefschwarz. Seit ich hier bin, ist Milch überflüssig, die kostet verhältnismäßig zu viel und geht zu schnell kaputt. Die Hitze ist enorm, alles ist langsam.

Das ist eine großartige Erfahrung, denn man entschleunigt automatisch. Man nimmt sich Zeit für einen Weg, für eine Entscheidung, für die Umsetzung einer Idee. Man wird aufmerksamer, achtsamer, ganz ohne Achtsamkeitsratgeber wird man hier zum Experten.

Im Gegensatz zu Asien bin ich hier auch wirklich ruhiger. Man muss sich entspannen, genau so, wie man entschleunigen muss. Wenn Dinge hier geschehen, gibt es keine Sofortlösung, und generell werden Pläne, wie mir ein Freund verrät, „spontan in 5 Sekunden gemacht.“ Und das ist wirklich so.
Auch die Unternehmungen, von denen man denkt, dass man sie planen kann, sind nicht wirklich planbar. Manchmal fährt der Bus, manchmal nicht, das Konzept habe ich noch nicht verstanden, vielleicht soll es auch nicht verstanden werden. Aber der große Vorteil: Man genießt. Man genießt die geschenkte Zeit, die 10 Minuten, die man irgendwo sitzt und einfach nur ist, beobachten kann, wahrnehmen darf.

Von großen oder eben kleinen Problemen


Ich merke diese tiefe Entspannung in großen Kleinigkeiten. Bevor ich nach San Jose geflogen bin, habe ich von meiner besten Freundin ihr altes Handy geschenkt bekommen. Meines hatte ich kurz zuvor fallen lassen und ich befürchtete, dass es die Luftfeuchtigkeit nicht aushalten würde. Das war auch der Fall, bereits nach 3 Tagen war das Handy so kaputt, dass es nicht mal mehr anging.
Gut, dachte ich mir, gut, dass ich das Iphone noch habe. Unbeholfen, weil ungeübt mit Apple habe ich mich also langsam damit vertraut gemacht und hey - wir wurden langsam echte Freunde! Bis auf einmal das W-Lan nicht mehr funktionierte. Ja, richtig, es ging einfach nicht mehr.
Google, dein Freund und Helfer erzählte mir, dass das ein Softwarefehler sei, viele Handys dieser meinen Generation haben dieses Problem. Dazu gab es gleich die passenden Lösungsvorschläge. Alle ausgeführt, bis zum letzten: Zurücksetzen auf die Werkseinstellungen.

Problem behoben?Denkste! W-Lan geht immer noch nicht, dafür auch alles andere nicht mehr. Der Witz an der Sache: Mit der Prepaidkarte von hier habe ich zwar Internet, will ich aber meine Apple ID einrichten, schickt es den Bestätigungscode an meine deutsche Nummer.  Ich erhalten den Code also nicht. Teufelskreis.
Einen Abend lang habe ich versucht, das zu verstehen und ausgeknobelt, wie ich das System austricksen könnte.
Fazit: Unmöglich.
Doppelfazit: Dinge geschehen, ich muss sie einfach annehmen.
(Falls jemand doch noch eine Lösung hat, würde ich auch diese annehmen :D )

Sámara - kleiner Surferort mit Hippieflair


Aber um mal wieder auf das Genießer-Thema zu kommen. Das geschieht hier in Sámara, wo ich momentan bin, von alleine.
Morgens aufstehen, Früchte essen, Kaffee trinken. Das Nötigste einpacken, ab ans Meer, Surfboard abholen, rein in die Wellen.
Ausgepowert geht es dann direkt in den Schatten, die Sonne ist unerträglich. Die Hitze steht nicht, sie liegt schwer über dir.
Deswegen bin ich auch sehr früh müde, aber das macht überhaupt nichts, denn das Städtchen hier tut alles, um meine gemächliche Tagesroutine zu unterstützen.

Sámara war lange ein kleiner Ort am Meer, ein bisschen Beach-, ein bisschen Hippiefeeling. Im Gegensatz zu den größeren Orten hat Sámara sich diesen Charme auch noch etwas behalten. Natürlich haben wir hier auch viele Touristen, aber alles in allem erlebe ich hier ein aufgewecktes, aber dabei sehr entspanntes Dörfchen, das einen tollen Flair hat.


Da die meistsen Ratgeber und Tourenplaner die Reise eher vom Norden in den Süden planen, ich aber umgekehrt, von Montezuma aus nach Sámara gekommen bin, habe ich mir einen Shuttle gegönnt. Alles andere wäre in diesem Fall ein ganzer Tag Reiseverlust gewesen.
Wenn ihr also die Küste der Nicoya-Halbinsel entdecken wollt, plant über den Norden. Das ist viel einfacher als umgekehrt.

Was, wo und wie in Sámara? 


Natürlich hat jeder andere Vorlieben, ich achte zum Beispiel darauf möglichst günstig durch die Tage zu kommen und dabei möglichst viel heraus zu holen. Deswegen schlafe ich in Hostels mit 6-Bett Zimmern, statt in einem schicken Hotel am Strand und koche selbst oder esse in den Sodas, die hier ähnlich wie ein Restaurant sind. Dabei sind Sodas jedoch günstiger und haben häufig die landestypischen Speisen auf der Karte. Gallo Pinto und Patacones fehlen nie.
Ein nettes Soda am Strand ist leicht zu finden, ein Hostel ebenfalls.

In Sámara kann man sich nur wohlfühlen, es ist alles da, was man braucht, aber eben auch nicht mehr!
Nach 3 Tagen hier verlasse ich den Ort leider morgen wieder, da noch einiges auf meinem Reiseplan steht.
Wohin es mich als nächstes verschlägt, werde ich euch bald verraten!

Bis dahin,

Pura Vida!

Persönliche Hotspot-Liste für Sámara:


- Unterkunft: Kibanˋs Surf Hostel. Es gibt Dorms und Private Rooms. Bei den Dorms könnt ihr nach dem Ladies Room fragen, dort schlafen dann, wie der Name sagt, nur die Mädels, was mir persönlich gut gefällt.

- Essen: Soda Sheriff Rusitc liegt direkt Strand, ist familiengeführt, günstig und zum Abschluss gibt es ein fettes Lächeln vom Chef und ein Karamellbonschi.

- Roots Bakery: Ein super schönes Café an der Straße in Richtung Nicoya. Es gibt für umgerechnet 2,20 Euro gibt es hier große Stücke Bananabread, Karottenkuchen oder leckere Empanadas mit verschiedenen Füllungen. Der Café dazu ist mit 1,50 Euro dabei und die Atmosphäre süß!

- Surfboards kann man am Strand überall mieten. Für 15$ den ganzen Tag, stundenweise ebenfalls möglich.



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