"Viel zu viel Haut!", "Ein schönes Mittelmaß.", "Tolles Foto.", "Zu sexy!", "Zu wenig sexy!", "Zeig bitte weniger!", "Zeig bitte mehr!".
Ja, was denn nun?
In Zeiten von Social Media ist es so einfach wie noch nie, sich zu zeigen. Aber wie viel will und soll und darf man überhaupt zeigen?
Mein Plädoyer für mehr Offenheit und mehr Intelligenz bei Fotos mit nackten Tatsachen.
Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Für alle, die bei meiner Ankündigung auf Instagram auf Mittelmaß tippten, denen stimme ich zu, aber leider (und ich hoffe ich enttäusche euch jetzt nicht) nur bis zu einem gewissen Teil.
Wenn ich zeigen will, wie ich im Bikini am Strand liege, dann kann ich das tun. Heute ist es einfacher als nie zuvor, schnelle Bilder hochzuladen. Momentaufnahmen. Und ja, da kann dann tatsächlich auch mal ein Bikinifoto dabei sein, wenn ich finde, dass es in diesem Moment stimmig ist.
Wichtig ist aber auch, dass ich nicht nur in diesem Moment des Hochladens dahinter stehe, weil - und jetzt müssen wir doch mal alle ehrlich sein, natürlich laden wir alle auch Bilder hoch, um Likes zu generieren oder weil man sich eben so gut darauf gefällt. Aber, es kann auch einfach sein, dass es ein grandioses, stimmiges, schönes Bild ist.
Wichtig ist einfach nur, dass ich auch einen Moment später noch dahinter stehe und in Kauf nehme, dass Leute mich über die sozialen Medien so sehen könne, wo ich sonst vielleicht darauf achten würde, dass sie mich genau so nicht sehen!
Aber genau das ist das Problem mit Nacktheit im Netz. Erst mal hochgeladen, ist es nicht mehr richtig zu kontrollieren, wer weiß schon, ob nicht in der Minute jemand einen Screenshot macht, ihn weiterschickt und weiterschickt... Und schon ist das Bild nicht mehr nur dein Eigentum.
Vielleicht ursprünglich schon, aber das hindert niemanden daran, ein Bild von dir mit (zu)viel Ausschnitt, (zu)viel Bein oder fast nackt für sich zu beanspruchen. Wobei immer die Frage im Raum schwebt: Was ist denn überhaupt zuviel? Und wer definiert das?
Wenn dir der Gedanke also unbehaglich ist, dass dein Chef, dein Exfreund oder die Mutter deiner Nachbarin dich so sehen, solltest du dir natürlich zweimal überlegen, ob du das Bild hoch lädst.
Da geht es nämlich auch ein bisschen um Emanzipation. Was ist mit den vielen Mädels und Frauen los, die unter den Bildern von Lina Mallon Hetze betreiben, sie in eine billige Sparte stecken, weil sie ein Bild zeigt, dass ihre Brüste zeigt? Und damit meine ich nicht, dass sie splitterfasernackt ihre Brüste oder noch mehr in die Kamera hält...Sondern ein sehr tief ausgeschnittenes Kleid trägt, das ihr unglaublich gut steht. Ein Bild, auf dem sie den Pullover hochzieht und der Ansatz ihrer Brüste zu erkennen ist.
Leute, die Frau sieht klasse aus und hat ein bomben Selbstwertgefühl: Wieso sollte sie das so nicht zeigen?
Andere zeigen Bilder von ihrem Mann im Bett, ihrem kleinen Kind, sich selbst in der Badewanne: Da ist es ok, da ist es nicht zu privat?
In dieser Art von Weltanschauung stimmt leider für mich gar nichts mehr.
Oder so ähnlich. Damit meine ich nicht, dass jeder sich jetzt so zeigen soll, wie Gott ihn oder sie erschaffen hat. Aber selbst wenn, dann ist das ok. Wenn Lina diese Art von Bildern von sich hochlädt, dann ist das für mich ein ästhetisches Foto. Wieso gibt es Akt- oder Nacktfotografie, wenn die Bilder danach keiner sehen soll?
Wo sind die stolzen Mädels, die sagen, toll, die steht zu ihrem Körper? Vielleicht kann man das auch anders machen, ja, aber in den heutigen Zeiten, wo wirklich fast jeder ein Instagram Profil hat und für manche das scrollen durch den Feed das Zeitungslesen ersetzt hat, ist es denke ich nicht verwerflich, solche Bilder auch dort zu zeigen. Denn was sagt so ein Bild außer Ästhetik noch aus?
Es sagt: Diejenige mag ihren Körper, sie zeigt ihn, sie findet ihn und sich schön.
Ist das nicht genau das, wofür wir alle immer stehen woll(t)en?
Was die Emanzipation sich jahrzehntelang als ein Ziel gesetzt hat? Wie kann es sein, dass jemand, der sich wohl fühlt in seiner Haut, dafür bestraft wird?
Jeder eben genau so, wie er will. Und zwar wirklich will!
Was ich wirklich absonderlich finde, ist die Tatsache, dass Bilder von Männern mit nacktem Oberkörper gehyped werden, als wären es kleine süße Hundewelpen, die von einem anderen Stern kommen. Mit jeder Frauenzeitschrift auf dem Markt landet auch ein nackter Männeroberkörper auf dem Wohnzimmertisch. Da feiern alle. Da gucken alle. Da darf man ja.
Aber wenn eine Frau sich dann nackt zeigt, dann heißt es auf einmal
"Wieso macht die das?"
"Hat sie das so nötig?"
"Voll billig."
Ich persönlich bin der Meinung, jeder sollte genau das zeigen, von dem er denkt, dass es gezeigt werden muss. Wo wir schon beim eigentlichen Problem wären: die Intelligenz in sozialen Medien. Wie ich bereits oben geschrieben habe, muss man natürlich abwägen, was passiert, wenn man ein solches Bild ins Internet schickt. Auch haben inzwischen natürlich viele Bloggerinnen mit vielen Fans eine Art Vorbildfunkion. Frau muss sich über die Folgen klar sein und damit locker umgehen können. Wenn das der Fall ist: Wieso sollte ich dann nicht zeigen, wie schön ich meinen Körper finde?
Keiner soll sich dafür schämen, was er ist. Das bedeutet nicht, dass ich von jedem, der sich wohl fühlt, erwarte, dass er nackte Tatsachen online stellt. Das ist nicht der Gedanke, der hinter diesem Text steht. Nein, es geht darum, dass diejenigen, die sich frei genug fühlen, um diese Bilder von sich zu zeigen, es auch machen sollen und vor allem müssen.
Gefährlich wird es nur für die, die es nachmachen, ohne sich über die Konsequenzen bewusst zu sein.
Außerdem: Niemand, wirklich niemand soll hier kritisiert werden. Außer vielleicht diejenigen, die nicht darüber nachdenken, was sie mit ihren blöden Hater-Kommentaren anrichten: Nämlich wieder das Gefühl verbreiten, eine Frau muss sich verstecken, sich anpassen, sich den Normen hingeben.
Ich habe es satt darauf zu achten, was ich darf und was nicht, was von der Gesellschaft anerkannt wird und was als anstößig empfunden wird.
Mädels sind untereinander oftmals so neidvoll und hasserfüllt, dass mir ganz schlecht wird.
Da mitmachen und andere klein reden, damit ich mich besser fühle?
Wisst ihr was? Nein, danke!
Ja, was denn nun?
In Zeiten von Social Media ist es so einfach wie noch nie, sich zu zeigen. Aber wie viel will und soll und darf man überhaupt zeigen?
Mein Plädoyer für mehr Offenheit und mehr Intelligenz bei Fotos mit nackten Tatsachen.
"Was meint die denn jetzt schon wieder mit mehr Offenheit? Etwa mehr Haut zeigen?!"
Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Für alle, die bei meiner Ankündigung auf Instagram auf Mittelmaß tippten, denen stimme ich zu, aber leider (und ich hoffe ich enttäusche euch jetzt nicht) nur bis zu einem gewissen Teil.
Wenn ich zeigen will, wie ich im Bikini am Strand liege, dann kann ich das tun. Heute ist es einfacher als nie zuvor, schnelle Bilder hochzuladen. Momentaufnahmen. Und ja, da kann dann tatsächlich auch mal ein Bikinifoto dabei sein, wenn ich finde, dass es in diesem Moment stimmig ist.
Wichtig ist aber auch, dass ich nicht nur in diesem Moment des Hochladens dahinter stehe, weil - und jetzt müssen wir doch mal alle ehrlich sein, natürlich laden wir alle auch Bilder hoch, um Likes zu generieren oder weil man sich eben so gut darauf gefällt. Aber, es kann auch einfach sein, dass es ein grandioses, stimmiges, schönes Bild ist.
Wichtig ist einfach nur, dass ich auch einen Moment später noch dahinter stehe und in Kauf nehme, dass Leute mich über die sozialen Medien so sehen könne, wo ich sonst vielleicht darauf achten würde, dass sie mich genau so nicht sehen!
Verrückt, oder?
Aber genau das ist das Problem mit Nacktheit im Netz. Erst mal hochgeladen, ist es nicht mehr richtig zu kontrollieren, wer weiß schon, ob nicht in der Minute jemand einen Screenshot macht, ihn weiterschickt und weiterschickt... Und schon ist das Bild nicht mehr nur dein Eigentum.
Vielleicht ursprünglich schon, aber das hindert niemanden daran, ein Bild von dir mit (zu)viel Ausschnitt, (zu)viel Bein oder fast nackt für sich zu beanspruchen. Wobei immer die Frage im Raum schwebt: Was ist denn überhaupt zuviel? Und wer definiert das?
Wenn dir der Gedanke also unbehaglich ist, dass dein Chef, dein Exfreund oder die Mutter deiner Nachbarin dich so sehen, solltest du dir natürlich zweimal überlegen, ob du das Bild hoch lädst.
Das ist die eine Seite. Die andere finde ich noch viel wichtiger.
Da geht es nämlich auch ein bisschen um Emanzipation. Was ist mit den vielen Mädels und Frauen los, die unter den Bildern von Lina Mallon Hetze betreiben, sie in eine billige Sparte stecken, weil sie ein Bild zeigt, dass ihre Brüste zeigt? Und damit meine ich nicht, dass sie splitterfasernackt ihre Brüste oder noch mehr in die Kamera hält...Sondern ein sehr tief ausgeschnittenes Kleid trägt, das ihr unglaublich gut steht. Ein Bild, auf dem sie den Pullover hochzieht und der Ansatz ihrer Brüste zu erkennen ist.
Leute, die Frau sieht klasse aus und hat ein bomben Selbstwertgefühl: Wieso sollte sie das so nicht zeigen?
Andere zeigen Bilder von ihrem Mann im Bett, ihrem kleinen Kind, sich selbst in der Badewanne: Da ist es ok, da ist es nicht zu privat?
In dieser Art von Weltanschauung stimmt leider für mich gar nichts mehr.
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Foto via Lina Mallon. Hier könnt ihr Euch ihren Beitrag zum Thema ansehen: www.linamallon.de |
Free the boobs
Oder so ähnlich. Damit meine ich nicht, dass jeder sich jetzt so zeigen soll, wie Gott ihn oder sie erschaffen hat. Aber selbst wenn, dann ist das ok. Wenn Lina diese Art von Bildern von sich hochlädt, dann ist das für mich ein ästhetisches Foto. Wieso gibt es Akt- oder Nacktfotografie, wenn die Bilder danach keiner sehen soll?
Wo sind die stolzen Mädels, die sagen, toll, die steht zu ihrem Körper? Vielleicht kann man das auch anders machen, ja, aber in den heutigen Zeiten, wo wirklich fast jeder ein Instagram Profil hat und für manche das scrollen durch den Feed das Zeitungslesen ersetzt hat, ist es denke ich nicht verwerflich, solche Bilder auch dort zu zeigen. Denn was sagt so ein Bild außer Ästhetik noch aus?
Es sagt: Diejenige mag ihren Körper, sie zeigt ihn, sie findet ihn und sich schön.
Ist das nicht genau das, wofür wir alle immer stehen woll(t)en?
Was die Emanzipation sich jahrzehntelang als ein Ziel gesetzt hat? Wie kann es sein, dass jemand, der sich wohl fühlt in seiner Haut, dafür bestraft wird?
Jeder eben genau so, wie er will. Und zwar wirklich will!
Und schon wieder ein Unterschied zwischen Mann und Frau.
Was ich wirklich absonderlich finde, ist die Tatsache, dass Bilder von Männern mit nacktem Oberkörper gehyped werden, als wären es kleine süße Hundewelpen, die von einem anderen Stern kommen. Mit jeder Frauenzeitschrift auf dem Markt landet auch ein nackter Männeroberkörper auf dem Wohnzimmertisch. Da feiern alle. Da gucken alle. Da darf man ja.
Aber wenn eine Frau sich dann nackt zeigt, dann heißt es auf einmal
"Wieso macht die das?"
"Hat sie das so nötig?"
"Voll billig."
Ich verstehe das nicht mehr. Wo ist das denn bitte Gleichberechtigung?
Ich persönlich bin der Meinung, jeder sollte genau das zeigen, von dem er denkt, dass es gezeigt werden muss. Wo wir schon beim eigentlichen Problem wären: die Intelligenz in sozialen Medien. Wie ich bereits oben geschrieben habe, muss man natürlich abwägen, was passiert, wenn man ein solches Bild ins Internet schickt. Auch haben inzwischen natürlich viele Bloggerinnen mit vielen Fans eine Art Vorbildfunkion. Frau muss sich über die Folgen klar sein und damit locker umgehen können. Wenn das der Fall ist: Wieso sollte ich dann nicht zeigen, wie schön ich meinen Körper finde?
Keiner soll sich dafür schämen, was er ist. Das bedeutet nicht, dass ich von jedem, der sich wohl fühlt, erwarte, dass er nackte Tatsachen online stellt. Das ist nicht der Gedanke, der hinter diesem Text steht. Nein, es geht darum, dass diejenigen, die sich frei genug fühlen, um diese Bilder von sich zu zeigen, es auch machen sollen und vor allem müssen.
Gefährlich wird es nur für die, die es nachmachen, ohne sich über die Konsequenzen bewusst zu sein.
Wisst ihr was? Nein, danke!
Außerdem: Niemand, wirklich niemand soll hier kritisiert werden. Außer vielleicht diejenigen, die nicht darüber nachdenken, was sie mit ihren blöden Hater-Kommentaren anrichten: Nämlich wieder das Gefühl verbreiten, eine Frau muss sich verstecken, sich anpassen, sich den Normen hingeben.
Ich habe es satt darauf zu achten, was ich darf und was nicht, was von der Gesellschaft anerkannt wird und was als anstößig empfunden wird.
Mädels sind untereinander oftmals so neidvoll und hasserfüllt, dass mir ganz schlecht wird.
Da mitmachen und andere klein reden, damit ich mich besser fühle?
Wisst ihr was? Nein, danke!